Mittwoch, 10. August 2016

16. Tag: Maiks Geburtstagsfrühstück und Mandelas Zelle

Heute Morgen wird erst einmal gesungen: Als Maik gegen 8:15 Uhr aus der Dusche kommt, brennt schon die Geburtstagskerze auf dem Kuchen und seine Reisekollegen trällern ihm ein "Happy Birthday" entgegen. Die Glückwunschkarte liegt bereit, ebenso wie ein Kinder-Überraschungsei als Geschenk. Das soll Maik dreimal glücklich machen: etwas Süßes, Spannung und etwas zum Spielen...😊



Der Gute behauptet zwar, heute 25 Jahre alt zu werden, in Wirklichkeit dürften es aber 11 mehr sein.



Für das Geburtstagsfrühstück hat ihm seine Afrika-Reiseagentur SussOss-Reisen ja extra diesen gedeckten Tisch mit einmaligem Ausblick organisiert!

 




















Anne hat Rühreier mit Speck gebacken, Alisa den Tisch gedeckt und Dirk schon Brötchen geholt. Wir speisen lecker, bevor wir unseren Hyundai-Bus satteln - aber nicht vom Fleck kommen. Denn das brandneue Fahrzeug setzt mit dem Geburtstagskind am Steuer erst einmal richtig auf beim Herunterfahren von der steilen Auffahrt. Das Problem löst sich erst, als geschätzte 300 Kilo von Bord gehen und die Federbeine gehörig aufatmen. Der Bus hebt sich, Maik schafft es ohne Schäden die Auffahrt herunter und wir fahren an den Hafen.

Nach dem Parken in einer riesigen, ebenfalls neuen, aber gänzlich leeren Tiefgarage steuern wir das Nelson-Mandela-Gate an. Es ist unsere Brücke für die Überfahrt nach Robben Island. Wir holen die reservierten Tickets und steigen nach Sicherheitskontrolle auf die Fähre. 

Bei der halbstündigen Überfahrt haben wir einen tollen Blick auf Kapstadt, den Tafelberg und das WM-Fußballstadion von 2010. Die Szenerie erinnert ein bisschen an die Staten-Island-Ferry in New-York und den Blick zurück auf Manhatten.



Eine Gruppe bunt gekleiderter, farbiger afrikanischer Frauen auf Partytour vor uns hat Spaß mit sich, einem Crewmitglied und uns bzw. wir beim Beobachten mit ihnen.

 
Wir kommen an auf der Insel, die bis Anfang der neunziger Jahre DAS Hochsicherheitsgefängnis des Landes beherbergte. Nelson Mandela saß hier 18 seiner 27 Jahre in Gefangenschaft ein. Bei der Rundfahrt zunächst per Bus, dann zu Fuß sehen wir Zellen verschiedener afrikanischer Freiheits- und Anti-Apartheid-Kämpfer. 

 

 Zum Schluss auch jene von Mandela (Foto oben), in der er im sichersten aller Trakte - abgeschlossen vom übrigen Camp - gefangen gehalten wurde. Uns führt - ähnlich wie im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen - ein ehemaliger Inhaftierter. Der heute gut 70jährige war von 1983 bis 1990 interniert und war einst Guerilliakämpfer an der Grenze von Botswana zu Südafrika. Seine trotz des Alters und der erlebten Torturen und Qualen klare, feste, laute Stimme und seine Botschaft, die er vermittelt, lässt den Kampfes- und Freiheitswillen jener Helden erahnen, die die Überwindung der Rassentrennung in Afrika mit viel, viel Blut über Jahrzehnte erkämpften. Das Foto unten zeigt den Gefängnishof, aus dem Mandela mit anderen "Leadern" der afrikanischen Freiheitsbewegung jahrelang nicht herauskam. Sein Zellenfenster war das vierte von links.

 
 





















Bei der Rundfahrt mit dem Bus über Robben Island standen auch touristische Ziele auf dem Programm, wie hier der Bilderrahmen zum Reinsteigen. 

 

Um 15 Uhr sind wir - voll von Eindrücken - mit der Fähre zurück in Kapstadt. Weil die Oßwald-Jungs nicht mit zum Shoppen der Mädels plus Maik wollen, fahren sie zurück zum Haus nach Camps Bay.

Dirk holt die Drei um 18:30 Uhr wieder aus der Stadt ab. Aber statt von der Shopping-Mall liest er sie aus einem Pub auf - TIGER-MILK. Genauso hieß auch eines der vielen leckeren Biere, die sie probiert haben, weil das Shopping-Erlebnis wohl angesichts europäischer Preise und wenig Neuem begrenzt war.

Josef ist derweil wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen und hat Zeitraffer-Videos vom Sonnenuntergang von unserer Terrasse aus gemacht. Hier das Ergebnis:




Nach kurzem Verschnaufen gehts in das benachbarte Restaurant "The Hussar-Grill" - empfohlen von unserer Gastgeberin Michelle und Platz 1 von Tripadvisor in Camps Bay. 

 
























Völlig zu Recht, denn wir speisen fürstlich und zum Teil ausgefallen (Huhn mit Schokosauce) - dem Anlass des Geburtstagsmahls angemessen. Gegen 22 Uhr sind wir daheim und freuen uns auf die Betten - und einen Tagesausflug mit unserem Bussi morgen ans Kap der guten Hoffnung...

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