Gegen 9:30 Uhr geht's los: Heute steht eine Tagestour ums Kap der guten Hoffnung an.
Erste Etappe hinter Camps Bay ist Hout Bay, ein schöner Badeort, von dem aus der Chapman's Drive startet - eine 5km lange Mautstraße, die sich mit über 100 Kurven an der Steilküste entlang schlängelt. Links die Felsen, rechts der Atlantik mit den riesigen Wellen und weißen Schaumkronen, dazu blauer, wolkenloser Himmel (übrigens den ganzen Tag mit bis zu 26 Grad!) - was wollen wir mehr? Ein genialer Start in den Tag.
Wir machen den ersten Stopp an einem Aussichtspunkt, der uns erinnert an den Highway Number 1 zwischen San Francisco und Los Angelos vor vier Jahren. Es war die erste unserer bisher drei Abenteuertouren in (weitgehend) dieser Konstellation. Bei jenem "Viewpoint" damals hatten sich Anne und Josi mit ihrer Harley legendär hingelegt. Erinnerungsfoto - und weiter gehts.
Auf der Fahrt an die Südküste kommen wir an den "Misty Cliffs" vorbei, einem offenbar immer nebligen Küstenabschnitt. Eine leicht mystische Atmosphäre...
...die für Maik noch mystischer wird, als dem überzeugten Hundeliebhaber (ihm hat letztens mal einer herzhaft in die Wade gebissen) ein massiger Bull Mustiv nachstellt. Der sicher 60kg wiegende Rüde ist mit einem weiteren Vierbeiner seiner Art freilaufend an der Strandpromenda unterwegs und stellt Maik kläffend nach. Der kann seinen Fuß gerade noch retten, in dem er sich in unseren Bus wirft und die Tür zuschlägt, bevor der Köter vermutlich mit einem Biss nicht nur ein Stück Wade, sondern den gesamten Unterschenkel weggerissen hätte - so jedenfalls scheinen die spontanen Angst-Tag-Träume von Maik gewesen zu sein, wenn wir sein Verhalten richtig interpretieren.
Das 50 Meter entfernt stehende Herrchen, optisch nicht weniger Angst einflößend, zeigt Maik beim Vorbeifahren jedenfalls freundlich den nach oben gestreckten Daumen.
Nächste Station ist "Cape Point", der Felsen mit zwei Leuchttürmen, der noch ein Stück südlicher liegt als das bekannte "Cape of good Hope". Wir fahren mit einer Bahn - dem "Fliegenden Holländer" - auf den Berg, besteigen die letzte Anhöhe zum historischen Leuchtturm, der mit der Kraft von 2000 Kerzen (Candlepower) und ohne Strom einst schon 63km weit die Seefahrer warnte vor den Strömungen des Kaps.

Wer aber diesen Felsvorsprung entlang der gefährlichen Südwestküste Afrikas passiert hatte, der hatte es geschafft, daher der Name dieses Küstenabschnitts.

Und tatsächlich sieht man an der Felsspitze, zu der Maik, Alisa und Dirk wandern, wie die eine Seite (der kühle Atlantik) extrem rauh und mit Strömungen und Wellengang an die Küste klatscht, während der 6 Grad (!) wärmere Pazifik sanft in der Bucht zu liegen scheint.
Wir machen später auch am eigentlichen "Cape of good Hope" die schönsten Fotos an der südwestlichsten Stelle des Kontinents bei diesem Traumwetter und Panoramen, die einfach atemberaubend sind.
Zurück fahren wir auf der östlichen Küstenseite des Kaps. In Simon's Bay wollen wir uns die Pinguinkolonie anschauen, sind beim Durchfahren aber erst einmal begeistert von der britischen Bäder-Architektur aus Kolonialzeiten.
Am Strand von Boulders nahe Simon's Bay finden wir dann nach etwas suchen die berühmte (natürliche) Kolonie der afrikanischen Pinguine. Etwa 100 von ihnen - vielleicht 30cm groß - leben dort am Strand und in den Dünen, lassen sich von den Wellen zur Nahrungssuche ins Meer spülen und watscheln dann wieder heraus an den Strand zu ihren Artgenossen.


Auf Boulders Beach folgt auf unserer heutigen Etappe Kalk Bay als nächstes Ziel. Wir wollen im Hafenlokal "Harbours Haus" (Foto unten) eine Kleinigkeit essen - Empfehlung von unserer Gastgeberin Michelle.

Die Anreise gestaltet sich aber unerwartet beschwerlich. Denn während der Verkehr heute auf den Traumstraßen wirklich sehr entspannt war, stehen wir in Kalk-Bay sicher 30 Minuten im Stau ohne auch nur einen Meter vom Fleck zu kommen. Hinter dem Ort ist eine Baustelle und sie lassen unlogischer Weise ellenlang nur den Gegenverkehr durch. Irgendwann haben wir dann aber den kleinen, wunderschönen Hafen doch erreicht, in dem die Fischerboote reinkommen, die Männer vor unseren Augen ihre frische Ladung löschen und an die - schon in Schlangen wartenden - Kunden verkaufen.

Im "Harbour House" gönnen sich die meisten von uns einen Käsekuchen, der in extrem ansprechender Weise serviert wird und in Sachen Geschmack absolut hält, was die Optik verspricht.
Von Kalk Bay fahren wir noch die Küste nördlich entlang bis Muizenberg. In dem Surferparadies sollen angeblich schöne bunte Strandhäuser stehen. Die entdecken wir in der wenig attraktiven Stadt nicht, deshalb werfen wir ohne Aussteigen nur einen Blick auf den wirklich riesig breiten und langen Sandstrand und die gigantische Brandung, in der sich zahlreiche Sportler auf ihren Brettern im Wellenreiten üben.
Dann geht es trapp zurück nach Kapstadt, denn es ist inzwischen 17:15 Uhr und um 19:30 Uhr haben wir schon wieder einen Tisch zum Urlaubsabschluss reserviert im Grillrestaurant "The Hussar" von gestern Abend. Gegen 18 Uhr sind wir daheim in unserer "Everview-Suite" in Camps Bay. Alle Mann (und Frau) tauchen ins Wlan ein, checken Mails, versenden sich gegenseitig die tollen Bilder vom heutigen Tag - oder laden Texte und Bilder in den Urlaubsblog hoch.
Den letzten Urlaubsabend genießen wir (wieder einmal) mit Highlights aus der "Husarenküche". Leckere Vorspeisen, Steaks, Burger, Desserts und südafrikanische Weine runden zweieinhalb kulinarisch wirklich außergewöhnliche Wochen ab. Ob Hausmannskost in mancher namibischer Farm, edle Küche in Lodges oder Restaurants in Kapstadt oder selbstgegrillte Oryx-, Eland- oder Impala-Steaks vor Sossusvlei oder im Erindi-Park mit Blick auf Nilpferde im Wasseeloch: Es war wirklich jeden Abend richtig lecker, zumal alle von uns auch gerne essen und genießen. Die Truppe hat also auch in dieser Hinsicht hervorragend harmoniert.
Zumal wir auch heute wieder viel Spaß am Tisch haben. Sei es über Dirks angebliche Schwerhörigkeit (Anmerkung des Autors: Stimmt nicht, die anderen nuscheln bloß immer!), oder über Maiks - wie auf dem Foto zu sehen - etwas eigentümliche Essgewohnheiten: Während sein Steak brennt und er die dazu gehörige Sauce bereits vorher zielsicher auf die Tischdecke gekippt hat (gelber Fleck vorne), strahlt er wie ein Honigkuchenpferd - nach sieben Gläsern Schnaps.
Zumal wir auch heute wieder viel Spaß am Tisch haben. Sei es über Dirks angebliche Schwerhörigkeit (Anmerkung des Autors: Stimmt nicht, die anderen nuscheln bloß immer!), oder über Maiks - wie auf dem Foto zu sehen - etwas eigentümliche Essgewohnheiten: Während sein Steak brennt und er die dazu gehörige Sauce bereits vorher zielsicher auf die Tischdecke gekippt hat (gelber Fleck vorne), strahlt er wie ein Honigkuchenpferd - nach sieben Gläsern Schnaps.
Gegen 21:45 Uhr sind wir im Haus, freuen uns auf die ausgezeichneten Betten, in denen man entspannt und tief schläft - und auf den morgigen Tag: Es steht vormittags als Programmpunkt noch die Fahrt mit der Seilbahn auf den Kapstädter Tafelberg an. Bevor wir dann an Nachmittag wohl oder über leider zurück zum Flughafen müssen.
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